Was ist Enterprise Asset Management (EAM)?
Das Enterprise Asset Management, kurz EAM, ist eine Strategie zur ganzheitlichen Verwaltung unternehmenseigener Vermögenswerte (Assets). Wie das funktioniert, welche Vorteile ein EAM bringt, und wie digitale Tools dabei helfen, erfahrt ihr hier.
Stell dir vor, du bist Inhaber eines mittelständischen Unternehmens, das Maschinen in der Produktion einsetzt. In den letzten Monaten häufen sich plötzlich Ausfälle, die zu unerwarteten Produktionsstopps und Kosten führen. Du fragst dich, ob es einen besseren Weg gibt, deine Maschinen zu verwalten und Ausfallzeiten zu minimieren. Die Lösung: Enterprise Asset Management.
Mit einem EAM behalten Unternehmen ihre Vermögenswerte im Blick, koordinieren ihre Ressourcen so, dass sie die verfügbaren finanziellen Mittel nicht übersteigen und minimieren dabei eventuelle Risiken. Ein Enterprise Asset Management bietet dir also eine Draufsicht, die deine gesamte unternehmerische Infrastruktur abdeckt. Wie das funktioniert, und wie du ein EAM mittels digitaler Lösungen in deinem Unternehmen implementieren kannst, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Key-Takeaways:
- Effizientere Ressourcennutzung: Durch Enterprise Asset Management (EAM) können Unternehmen ihre Ressourcen besser nutzen, was zu Kosteneinsparungen und einer effektiveren Nutzung der vorhandenen Betriebsmittel führt.
- Klarere Kontrolle und Übersicht: Mit EAM können Unternehmen ihre Vermögenswerte besser verwalten und kontrollieren, was zu einem reibungsloseren Ablauf und einer besseren Entscheidungsfindung führt.
- Nutzung digitaler Tools: Die Nutzung digitaler Tools spielt bei der Implementierung eines EAM eine wichtige Rolle, um in Echtzeit zu überwachen und proaktiv zu handeln. Dadurch können Unternehmen wettbewerbsfähiger werden und gleichzeitig umweltfreundlichere Praktiken fördern.
Definition
Ein Enterprise Asset Management (EAM) ist eine professionelle Strategie, die darauf abzielt, sämtliche Ressourcen (Assets) eines Unternehmens über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg effektiv zu verwalten und zu optimieren.
Als Assets werden im Rahmen des EAM nicht nur greifbare Vermögenswerte wie Maschinen, Anlagen und Gebäude bezeichnet, sondern auch immaterielle Güter wie Softwarelizenzen, Patente und Marken. Das ultimative Ziel von EAM besteht darin, sicherzustellen, dass alle Assets optimal genutzt, gewartet und verwaltet werden, um die Geschäftsziele eines Unternehmens zu unterstützen und langfristigen Mehrwert zu schaffen.
Um dieses Ziel zu erreichen, deckt das Enterprise Asset Management eine Vielzahl von Aspekten ab, darunter die Planung, Beschaffung, Nutzung, Wartung und Entsorgung von Ressourcen. Hierbei werden nicht nur technische Anforderungen berücksichtigt, sondern auch betriebswirtschaftliche, rechtliche und regulatorische Gesichtspunkte einbezogen. Das bedeutet, dass neben der technischen Funktionalität auch die finanziellen Ziele des Unternehmens sowie geltende Gesetze und Vorschriften eine Rolle spielen. Ein EAM hilft dir dabei, diese Bereiche optimal aufeinander abzustimmen, um eventuelle Risiken, wie etwa Fehlkalkulationen, zu minimieren.
Was ist ein Asset-Register?
Ein zentraler Baustein im Enterprise Asset Management (EAM) ist das Asset-Register. Dieses Register erfasst und kategorisiert sämtliche Unternehmensressourcen, sowohl physische als auch immaterielle. Die detaillierte Auflistung aller Ressourcen bietet Unternehmen mehr Transparenz in der Bestandsführung, da sie nun einen klaren Überblick über den Zustand, den Standort und den Lebenszyklus ihrer Assets haben.
So können notwendige Wartungen rechtzeitig durchgeführt, Investitionen gezielt geplant und Betriebskosten optimiert werden.
Wie hilft EAM Unternehmen?
Ein gutes EAM schafft zunächst eine klare und nachvollziehbare Ordnung in der Unternehmensstruktur, sodass alle Ressourcen und Möglichkeiten sichtbar werden. Auf dieser Grundlage können Unternehmen effektiv in die Zukunft planen, Ziele formulieren und fundierte Kalkulationen anstellen. EAM unterstützt diese Prozesse, indem es Planungssicherheit durch einen strukturierten Überblick bietet. Während der Umsetzung der gesteckten Ziele gewährleistet EAM die Funktionstüchtigkeit von Anlagen und Maschinen, indem es Produktions- und Unternehmensprozesse kontinuierlich überwacht.
- Optimierung der Betriebsleistung: Die Betriebsleistung deiner Assets zu maximieren bedeutet, sicherzustellen, dass sie stets in ihrer besten Verfassung sind, um die reibungslose Durchführung deiner Geschäftsprozesse zu gewährleisten. Dies beinhaltet nicht nur die effiziente Nutzung aller Ressourcen, sondern auch die Gewährleistung ihrer Funktionsfähigkeit und Leistungsfähigkeit.
- Maximierung der Nutzungsdauer: Die Lebensdauer deiner Anlagen zu maximieren ist ein wichtiger Aspekt des EAM. Durch gezielte Wartung und Instandhaltung werden potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behoben, was dazu beiträgt, teure Ersatzinvestitionen zu vermeiden und die Nutzungsdauer der Assets zu verlängern. Ein gut durchdachter Instandhaltungsplan, der präventive Maßnahmen einschließt, spielt dabei eine entscheidende Rolle.
- Reduzierung von Ausfallzeiten: Ungeplante Ausfallzeiten können erhebliche Kosten verursachen und den Geschäftsbetrieb stören. Daher ist es das Ziel von EAM, diese Ausfallzeiten zu minimieren, indem präventive Maßnahmen zur Fehlerbehebung implementiert werden. Dies umfasst die rechtzeitige Erkennung potenzieller Probleme, ihre Bewertung und die Umsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung von Ausfällen, um die kontinuierliche Verfügbarkeit der Assets sicherzustellen.
- Senkung von Betriebskosten: Eine effiziente Ressourcennutzung und optimierte Prozesse sind entscheidend, um langfristig Betriebskosten zu senken. Dazu gehört die Identifizierung von Einsparungspotenzialen sowie die Implementierung von Maßnahmen zur Kostensenkung, um die Rentabilität des Unternehmens zu steigern und seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
- Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Sicherheitsstandards ist für jedes Unternehmen unerlässlich, um Haftungsrisiken zu minimieren und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. EAM unterstützt Unternehmen dabei, diese Vorschriften zu erfüllen, indem es eine umfassende Dokumentation und Überwachung aller relevanten Compliance-Anforderungen ermöglicht.
Wie funktioniert EAM?
Ein Enterprise Asset Management ist ein komplexes und vielfältiges Unterfangen, das sich aus mehreren Schwerpunkten in Bezug auf die Erfassung, Überwachung und Steuerung von Assets und Prozessen zusammensetzt. Hier die wichtigsten Funktionen im Überblick:
- Asset-Registrierung und Identifikation: Die Erfassung und Kategorisierung aller Unternehmensanlagen ist der erste Schritt für eine transparente Bestandsführung. Durch eine klare Registrierung und Identifikation behältst du stets den Überblick über deine Assets.
- Wartungsplanung und -durchführung: Die Planung und Durchführung von Wartungsaktivitäten ist entscheidend, um die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Assets sicherzustellen. Zeitgesteuerte oder bedarfsorientierte Wartungsmaßnahmen sorgen dafür, dass deine Anlagen immer einsatzbereit sind.
- Risikomanagement: Die Identifikation und Bewertung potenzieller Risiken im Zusammenhang mit Asset-Ausfällen oder -Verlusten ist ein wichtiger Schritt, um proaktiv auf Probleme zu reagieren und deren Auswirkungen zu minimieren.
- Budgetierung und Berichterstattung: Die Verwaltung von Budgets für Wartungsaufgaben und die Erstellung von Berichten ermöglichen eine effektive Leistungsüberwachung und -analyse. Durch eine genaue Budgetierung kannst du sicherstellen, dass Ressourcen effizient eingesetzt werden und keine unnötigen Kosten entstehen.
- Prädiktive Wartung: Die Nutzung von IoT-Sensoren und Datenanalyse ermöglicht eine prädiktive Wartung, bei der Ausfälle vorhergesagt und rechtzeitig Wartungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Dies hilft, ungeplante Ausfallzeiten zu minimieren und die Lebensdauer der Assets zu verlängern.
Wie implementiere ich EAM und welche Vorteile bietet dabei IoT-Technologie?
Die Erfassung, Überwachung und Verwaltung von Unternehmensressourcen im Sinne eines EAM setzt eine professionelle Software wie mfr voraus, die als zentrale Plattform dient, auf der sämtliche Erhebungen und Prozesse zusammenlaufen, überwacht und gesteuert werden können.
IoT und EAM
Da es beim Enterprise Asset Management sehr stark um die Überwachung von Assets geht, bringt die Integration von IoT-Technologie hier große Vorteile. Insbesondere wenn es um ein Asset Management im industriellen Bereich - also vordergründig um die Überwachung von physischen Assets wie Maschinen oder Anlagen - geht, hat das Internet of Things neue Wege eröffnet.
Durch die Implementierung von IoT-Sensoren ist eine Datenerhebung in Echtzeit möglich geworden, das heißt, eine permanente Erhebung von aussagekräftigen Maschinen-Werten wie Temperatur oder Rotation, die auf den Betriebszustand der jeweiligen Assets verweisen. Werden diese Daten in ein EAM-System integriert, lassen sich jederzeit genaue Aussagen über die aktuelle Leistung der Geräte und eventuelle Wartungsbedarfe treffen.
Damit eröffnet die Verbindung von IoT und EAM die Möglichkeit zur vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance), bei der potenzielle Probleme - beispielsweise Verschleiß oder drohender Ausfall - lange vor ihrem Eintreten erkannt und entsprechend angegangen werden können. Dadurch können Unternehmen ihre Betriebsabläufe optimieren, Ausfallzeiten minimieren und die Effizienz steigern.
EAM und IoT in Verbindung mit mobilen Softwarelösungen
Für Unternehmen, die ausschließlich In-House produzieren, bietet die Kombination von IoT-Technologie und EAM-Systemen eine ausgezeichnete Grundlage zur Überwachung sämtlicher Produktions- und Unternehmensprozesse. Kommt allerdings ein starker Fokus auf Außendiensteinsätzen hinzu, sollte weitergedacht werden. Schließlich müssen auch die Prozesse im Feld erfasst werden, um eine ganzheitliche Überwachung zu gewährleisten.
Eine gute Lösung bietet hier eine mobile Software, mit der sich die Daten der Außendienstmitarbeiter (Fahrtwege, begonnene Aufträge, GPS-Tracking usw.) erfassen und mit dem EAM-System synchronisieren lassen. Idealerweise bietet die Software-Lösung, die als Ausgangs-Plattform verwendet wird, bereits eine mobile App, mit der sich der Außendienst steuern und koordinieren lässt.
Das Zusammenspiel von permanenter Anlagenüberwachung (per IoT-Datenerhebung) und einem EAM, das sowohl die Prozesse im Innen- wie auch im Außendienst erfasst, wird eine allumfassende Verwaltung und somit ein modernes Asset-Management möglich.
Unternehmen können somit ihre Systeme effizienter nutzen, ihre Kosten senken und interne Risiken minimieren. Drohender Verschleiß von Maschinen und Anlagen kann rechtzeitig erkannt, Wartungsarbeiter frühzeitig geplant und Problemen somit präventiv entgegengesteuert werden. Das minimiert Ausfälle, führt zu einem unausgesetzt Betrieb und somit zu einer höheren Produktivität.
Die Automatisierung der Supply Chain trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken, während eine optimierte Lagerhaltung die Kapitalbindung reduziert. Die EAM-Software erleichtert auch die Berechnung des Return on Asset (ROA) und überwacht die Nutzung aller Ressourcen, um die Effizienz zu verbessern. Zudem trägt sie zum Arbeitsschutz, zur Sicherheit und zum Umweltschutz bei, weshalb sie vor allem in Branchen mit komplexen Anlagen eingesetzt wird.
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Was ist der Unterschied zwischen Enterprise Asset Management (EAM) und einem Computerized Maintenance Management System (CMMS)?
EAM und CMMS sind eng miteinander verbunden, haben jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. Während ein CMMS hauptsächlich auf die Verwaltung von Wartungsaktivitäten und die Instandhaltung von Anlagen fokussiert ist, geht EAM darüber hinaus und umfasst die gesamte Lebenszyklus Verwaltung von Unternehmensressourcen, einschließlich Beschaffung, Nutzung, Wartung und Entsorgung.
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Welche Rolle spielt das Konzept "Asset as a Service" im Rahmen von Enterprise Asset Management (EAM)?
Das Konzept "Asset as a Service" spielt eine wichtige Rolle im Rahmen von Enterprise Asset Management (EAM). Es ermöglicht Unternehmen, Anlagen nicht mehr zu kaufen, sondern als Dienstleistung zu beziehen. Dadurch können sie flexibler auf sich ändernde Bedürfnisse reagieren, Kosten reduzieren und die Effizienz steigern. Der Anbieter ist für Wartung, Reparatur und Ersatzteile verantwortlich, was Unternehmen ermöglicht, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und Ausfallzeiten zu minimieren.
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Warum ist es für den Erfolg eines Unternehmens wichtig, Daten aus dem Feld zu analysieren?
Die Analyse von Felddaten ermöglicht es Unternehmen, Einblicke in die Leistung ihrer Assets zu gewinnen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Nutzung von Echtzeitdaten können Unternehmen ihre Betriebsabläufe optimieren, Ausfallzeiten minimieren und die Effizienz steigern.
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Welche Auswirkungen hat das Internet der Dinge (IoT) auf Enterprise Asset Management (EAM)?
Das Internet der Dinge ermöglicht die Vernetzung von Anlagen und die Erfassung von Echtzeitdaten über Sensoren. Dadurch können Unternehmen ihre Assets besser überwachen, Predictive Maintenance durchführen und die Effizienz steigern, indem sie auf Basis von Echtzeitdaten fundierte Entscheidungen treffen.
Fazit:
Enterprise Asset Management (EAM) bietet Unternehmen effiziente Ressourcenverwaltung und transparente Kontrolle über ihre Vermögenswerte, was zu Kosteneinsparungen und einem reibungsloseren Betrieb führt. Die Integration mobiler Software ist dabei entscheidend, um eine Echtzeitüberwachung und proaktive Maßnahmen zu ermöglichen, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Unternehmen erheblich steigert. Durch die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung an sich ändernde Anforderungen können Unternehmen langfristig erfolgreich sein und sich in einem dynamischen Marktumfeld behaupten.