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Arbeitsschutz: Was du für dein Unternehmen beachten musst

Arbeitsschutz ist nicht nur gesetzlich geregelte Pflicht, sondern auch hinsichtlich der Zufriedenheit deiner Mitarbeiter von großer Bedeutung. Auf was sollten Unternehmen achten, und wie können digitale Tools auf diesem Feld helfen? Das erfährst du in unserem Wissenstext.

Bild: Arbeitsschutz

Als Unternehmer trägst du die Verantwortung für reibungslose Betriebsabläufe sowie die Sicherheit und Gesundheit deiner Mitarbeitenden. Ein gut umgesetzter Arbeitsschutz stellt nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicher, sondern schafft Vertrauen, Zufriedenheit und letztlich eine höhere Effizienz im Betrieb.

In diesem Beitrag gehen wir genauer auf das Thema Arbeitsschutz ein und zeigen, was Unternehmen auf rechtlicher Ebene beachten müssen, wie sich Arbeitsschutz auf die  Mitarbeiterzufriedenheit auswirkt, und wie digitale Tools dabei helfen können, Verpflichtungen im Blick behalten und durchgeführte Arbeitsschutzmaßnahmen sauber zu dokumentieren. Außerdem schauen wir uns an, welche besondere Rolle der Arbeitsschutz im Sektor Wartung und Instandhaltung spielt.

Key-Takeaways:

  • Arbeitsschutz als Pflicht und Wettbewerbsvorteil: Arbeitsschutz ist gesetzlich vorgeschrieben und beeinflusst durch reduzierte Fehlzeiten, höhere Produktivität und stärkere Mitarbeiterbindung nachhaltig den Unternehmenserfolg.
  • Gefährdungsbeurteilungen als zentrales Element im Arbeitsschutz: Regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen sind unerlässlich, um Risiken zu identifizieren und präventive Maßnahmen einzuleiten.
  • Dokumentation als rechtliche Absicherung: Die lückenlose Dokumentation aller Arbeitsschutzmaßnahmen schützt dich bei Kontrollen und bietet Sicherheit bei Vorfällen.
  • Digitale Lösungen für den Arbeitsschutz und die Instandhaltung: Mit digitaler Unternehmenssoftware lassen sich Arbeits- und Instandhaltungsprozesse übersichtlich organisieren. Das automatisierte Management von Gefährdungsbeurteilungen und Wartungsarbeiten steigert die Sicherheit und Effizienz im Betrieb.

Arbeitsschutz: Definition und gesetzliche Grundlagen

Arbeitsschutz umfasst alle Maßnahmen, die der Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz dienen – von der Prävention physischer Gefährdungen bis zum Schutz vor psychischen Belastungen. Der Arbeitsschutz ist in Deutschland durch gesetzliche Regelungen wie das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und die DGUV-Vorschriften (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) geregelt.

Zu den wichtigsten gesetzlichen Grundlagen des Arbeitsschutzes zählen:

  • ArbSchG (Arbeitsschutzgesetz)
    Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber, alle Gefährdungen am Arbeitsplatz zu minimieren und präventive Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
  • BetrSichV (Betriebssicherheitsverordnung)
    Diese Verordnung sorgt für den sicheren Betrieb von Arbeitsmitteln wie Maschinen, Anlagen und Werkzeugen. Regelmäßige Wartungen und Inspektionen sind hierbei Pflicht.
  • DGUV-Vorschriften
    Die Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherungen ergänzen die gesetzlichen Vorgaben durch branchenspezifische Regelungen und Standards der Berufsgenossenschaften, die speziell auf verschiedene Branchen zugeschnitten sind.

Arbeitsschutz ist aber nicht nur eine Frage der strikten Einhaltung von Vorschriften, sondern darüber hinaus auch eine strategische Entscheidung, die langfristig zu geringeren Kosten und zufriedeneren Mitarbeitenden führt.

Die Rolle von Unternehmern im Arbeitsschutz

Arbeitsschutz ist eine zentrale Führungsaufgabe und stellt hohe Anforderungen an das Verantwortungsbewusstsein von Unternehmen. Unternehmer sind für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und die Integration des Arbeitsschutzes in den täglichen Betriebsablauf verantwortlich. Dabei kommen ihnen unterschiedliche Aufgaben zu. Die wichtigsten darunter sind:

  1. Gefährdungsbeurteilungen durchführen
    Regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen gehören zu den zentralen Pflichten. Gefahren müssen identifiziert, bewertet und entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Diese Bewertungen bilden das Fundament eines präventiven und nachhaltigen Arbeitsschutzes.
  2. Implementierung und Wartung von Schutzmaßnahmen
    Nach der Gefährdungsbeurteilung sind geeignete Schutzmaßnahmen umzusetzen. Dies umfasst die Bereitstellung von Schutzausrüstung, aber auch die Einhaltung der Wartung von Maschinen und Arbeitsmitteln. Regelmäßige Prüfungen und Aktualisierungen dieser Maßnahmen sind unverzichtbar.
  3. Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeitenden
    Sicherheitsunterweisungen fördern das Bewusstsein für Gefahren und das richtige Verhalten am Arbeitsplatz. Ein gut geschultes Team reduziert das Unfallrisiko und stärkt das Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen.
  4. Ernennung von Sicherheitsbeauftragten
    In Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden ist die Ernennung eines Sicherheitsbeauftragten Pflicht. Dieser überwacht die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und fungiert als Ansprechpartner für Sicherheitsfragen im Unternehmen.
  5. Regelmäßige Wartung und Instandhaltung
    Eine regelmäßige Instandhaltung der Arbeitsgeräte und Anlagen trägt wesentlich zur Arbeitssicherheit bei. Sie reduziert die Gefahr von Defekten und Unfällen und verlängert die Lebensdauer der Betriebsmittel.

Arbeitsschutz und Mitarbeiterzufriedenheit

Arbeitsschutz hat direkte Auswirkungen auf die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden. In einem sicheren Arbeitsumfeld fühlen sich Mitarbeitende wertgeschätzt und entwickeln eine stärkere Bindung zum Unternehmen. Arbeitsschutz führt so zu weniger Fehlzeiten, weniger Fluktuation und einem besseren Betriebsklima. Aspekte, die zur Mitarbeiterzufriedenheit beitragen:

  1. Wertschätzung und Vertrauen
    Sicherheit am Arbeitsplatz wird als Zeichen der Wertschätzung empfunden und steigert das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Unternehmensführung.
  2. Reduktion von Fehlzeiten
    Durch effektiven Arbeitsschutz können Arbeitsunfälle und berufsbedingte Krankheiten vermieden werden. Dies führt zu geringeren Fehlzeiten und einer erhöhten Produktivität.
  3. Gesundheitsschutz für psychische Belastungen
    Maßnahmen wie Stressmanagement, ergonomische Arbeitsplätze und eine transparente Kommunikation tragen zur mentalen Gesundheit bei und wirken sich positiv auf die Motivation aus.
  4. Teamgeist und Zusammenhalt
    Ein sicherer Arbeitsplatz fördert das Bewusstsein für Teamarbeit und gegenseitige Rücksichtnahme. Dies stärkt den Zusammenhalt und sorgt für ein positives Miteinander.

Dokumentation und rechtliche Absicherung im Arbeitsschutz

Die ordnungsgemäße Dokumentation aller Arbeitsschutzmaßnahmen ist gesetzlich vorgeschrieben und dient als Nachweis bei Kontrollen. Sie hilft, Sicherheitsmaßnahmen nachzuweisen und vereinfacht die rechtliche Absicherung im Schadensfall. Dokumentiert werden sollten:

  • Gefährdungsbeurteilungen mit den ergriffenen Maßnahmen
  • Protokolle der Sicherheitsunterweisungen und Schulungen der Mitarbeitenden
  • Wartungs- und Inspektionsberichte technischer Anlagen und Maschinen
  • Berichte über Unfälle und Vorfälle zur Verbesserung der Arbeitsschutzmaßnahmen

So helfen digitale Tools

Um eine nahtlose und sichere Dokumentation der durchgeführten Schutzmaßnahmen zu gewährleisten, können Unternehmen auf digitale Tools zurückgreifen. Für Unternehmen, die ohnehin an Prozessoptimierung und der Digitalisierung ihrer Abläufe interessiert sind, bieten sich darüber hinaus moderne Softwarelösungen an, die eine Vielzahl an Tools bieten, darunter auch Funktionen zur digitalen Dokumentation und Verwaltung von sämtlichen Dokumenten.

So können Unternehmen Papierberge und eine unübersichtliche Verwaltung vermeiden und sicherstellen, dass alle Arbeitsschutzdaten sicher verwaltet sind. Das spart Zeit und Stress.

Arbeitsschutz in der Instandhaltung

Für Serviceunternehmen, die im Sektor Wartung und Instandhaltung tätig sind, spielt der Arbeitsschutz eine zentrale Rolle. Der Grund dafür ist, dass Techniker und Monteure häufig dort arbeiten, wo erhöhte Gefahr besteht. Das betrifft die Wartung von Maschinen und Anlagen ebenso wie die Instandhaltung maroder Gebäuden oder Einrichtungen.

Serviceunternehmen müssen sicherstellen, dass diese Gefahren sowohl durch technische als auch organisatorische Schutzmaßnahmen gemindert werden. Arbeitsschutz in diesem Umfeld umfasst daher präzise, branchenspezifische Vorgaben und gezielte Maßnahmen, um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten.

Wichtige Arbeitsschutzmaßnahmen in der Instandhaltungsbranche:

  1. Risikobewertung und Gefährdungsbeurteilung vor Ort
    Da Wartungsarbeiten oft in wechselnden und teils unübersichtlichen Umgebungen stattfinden, sind spezifische Gefährdungsbeurteilungen für jede Arbeitsstelle und jede Wartungsmaßnahme erforderlich. Hierbei werden potenzielle Risiken wie das Arbeiten in beengten Räumen, Höhenarbeit oder der Umgang mit gefährlichen Stoffen analysiert und präventive Maßnahmen festgelegt.
  2. Verwendung persönlicher Schutzausrüstung (PSA)
    Die Instandhaltungsbranche erfordert eine umfassende Ausstattung mit PSA, die auf die jeweilige Tätigkeit und das Arbeitsumfeld zugeschnitten ist. Schutzkleidung wie Helme, Handschuhe, Schutzbrillen, Atemmasken und Absturzsicherungen sind unverzichtbar, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Arbeitgeber müssen die regelmäßige Überprüfung und Wartung der PSA sicherstellen, um den maximalen Schutz zu gewährleisten.
  3. Umgang mit elektrischen und mechanischen Gefahren
    In der Instandhaltung sind elektrische und mechanische Gefahren allgegenwärtig. Mitarbeitende müssen für den sicheren Umgang mit elektrischen Anlagen geschult sein und präventive Maßnahmen wie das Abschalten und Blockieren von Maschinen und Geräten (Lockout-Tagout-Verfahren) anwenden, um Stromschläge und mechanische Unfälle zu verhindern. Auch das Prüfen von Werkzeugen und Anlagen auf Funktionsfähigkeit ist Pflicht.
  4. Schulung und Qualifizierung der Mitarbeitenden
    Eine gründliche Schulung und regelmäßige Auffrischung der Kenntnisse im Arbeitsschutz sind essenziell. Techniker und Instandhalter müssen im sicheren Umgang mit Maschinen, Werkzeugen und persönlichen Schutzausrüstungen geschult sein. Spezielle Kurse für Arbeiten in besonderen Situationen, wie z. B. in großer Höhe oder in der Nähe von gefährlichen Substanzen, sind in der Branche üblich.
  5. Wartung und technische Sicherheit
    Wartungsmaßnahmen, wie das regelmäßige Prüfen und Instandhalten von Werkzeugen, Maschinen und Fahrzeugen, sind eine präventive Maßnahme, um Unfälle und technische Ausfälle zu verhindern. Der regelmäßige Austausch von Verschleißteilen und das Testen sicherheitsrelevanter Funktionen sorgen dafür, dass alle eingesetzten Geräte und Maschinen stets funktionsfähig und sicher sind.
  6. Notfallpläne und Erste-Hilfe-Management
    In einer Branche mit hohem Unfallrisiko sind gut organisierte Notfallpläne und ein ausgearbeitetes Erste-Hilfe-Management essenziell. Unternehmen müssen Ersthelfer benennen und Erste-Hilfe-Maßnahmen im Betrieb vorhalten. Notfallpläne beinhalten Anweisungen zur Evakuierung und zu Schutzmaßnahmen, die das Unfallrisiko minimieren und die Mitarbeitenden im Ernstfall bestmöglich absichern.

Vorteile moderner Softwarelösungen

Geht es um die Absicherung und genaue Dokumentation von Arbeitsschritten in der Wartung und Instandhaltung, bieten moderne Softwarelösungen auf vielen Feldern erhebliche Vorteile. Dies gilt nicht nur konkret für die Durchführung der Arbeiten an den Objekten selbst, sondern betrifft auch die Arbeitszeit, die Arbeitsstruktur und die Arbeitswege. Im Folgenden die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

  • Effiziente Routen- und Einsatzplanung: Softwarelösungen optimieren die Routenplanung und reduzieren somit Fahrzeiten, was Stress minimiert und das Unfallrisiko senkt. Eine durchdachte Einsatzplanung stellt sicher, dass Techniker mit den richtigen Qualifikationen und der passenden Schutzausrüstung am Einsatzort sind.

  • Digitale Checklisten: Digitale Checklisten sorgen für eine strukturierte und vollständige Dokumentation der Arbeitsschritte. Dynamische Checklisten helfen, sicherheitsrelevante Prüfungen nicht zu übersehen und die Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften zu gewährleisten.

  • Verbesserte Kommunikation: Integrierte Kommunikationsfunktionen wie Projekt-Chats ermöglichen den schnellen Austausch zwischen Technikern und dem Back-Office, um bei plötzlichen Gefahren sofort reagieren zu können.

  • Automatisierte Dokumentation: Die automatisierte Dokumentation protokolliert alle Maßnahmen und erleichtert interne Audits und Behördenkontrollen, um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu belegen.

  • Echtzeitüberwachung durch IoT: Die Integration von IoT-Geräten zur Überwachung von Maschinen und Umgebungsbedingungen hilft, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und Warnmeldungen auszugeben.
  • Welche Pflichten hat ein Unternehmer im Bereich Arbeitsschutz?

    Ein Unternehmer ist verantwortlich für die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen, die Schulung der Mitarbeitenden sowie die Implementierung und Überwachung von Sicherheitsmaßnahmen im Betrieb.

  • Was muss bei der Gefährdungsbeurteilung beachtet werden?

    Die Gefährdungsbeurteilung ist eine systematische Analyse der möglichen Gefährdungen am Arbeitsplatz und sollte regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

  • Welche Rolle spielen Sicherheitsbeauftragte?

    Sicherheitsbeauftragte unterstützen die Unternehmensleitung bei der Umsetzung des Arbeitsschutzes und dienen als Ansprechpartner für Mitarbeitende.

  • Wie können digitale Lösungen den Arbeitsschutz und die Instandhaltung verbessern?

    Digitale Lösungen ermöglichen die systematische Erfassung, Verwaltung und Dokumentation aller Arbeitsschutzmaßnahmen und Wartungen. Sie bieten eine zentrale Plattform, die den Überblick über Termine, Schulungen und Wartungen erleichtert.

Fazit

Ein umfassender Arbeitsschutz ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern eine Investition in die Zufriedenheit und Sicherheit deiner Mitarbeitenden. Mit einer systematischen Umsetzung und dem Einsatz digitaler Lösungen kannst du Arbeitsschutz effizient gestalten und langfristig von den positiven Effekten profitieren.

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