Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz: Sorgen, Ängste, Chancen

Chancen und Gefahren bei der Automatisierung von Arbeitsprozessen durch den Einsatz von KI-Tools

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz spielt in der modernen Arbeitswelt eine immer größere Rolle. Unternehmen, die auf der Höhe der Zeit produzieren und sich einen festen Stand im Markt sichern wollen, kommen am Thema Automatisierung am Arbeitsplatz nicht vorbei.

Richtig eingesetzt, können KI-Tools enorme Vorteile auf prozessualer und kommunikativer Ebene sichern. Falsch eingesetzt, kann die ganze Sache allerdings schnell nach hinten losgehen.

Denn eines steht fest: Künstliche Intelligenz ist weder Allheilmittel noch Selbstläufer. Viel mehr ist sie wie ein Werkzeugkoffer, der für unterschiedliche Bereiche hocheffiziente Tools bereitstellt. Der Umgang mit diesen, will allerdings gelernt sein. Fehlt es bei der Implementierung an Gewissenhaftigkeit und Struktur, können hohe Erwartungen schnell in Enttäuschungen münden.

In diesem Blog-Beitrag wollen wir das Thema KI am Arbeitsplatz etwas genauer beleuchten, die Chancen und Gefahren Künstlicher Intelligenz aufzeigen, uns mit den potentiellen Sorgen und Ängste der Mitarbeiter befassen und zeigen, worauf Unternehmen bei der Implementierung von KI-Tools achten sollten.

Künstliche Intelligenz - Ein heikles Thema

Kehren wir noch einmal zum Werkzeugkoffer-Vergleich zurück. Klar, einzelne KI-Anwendungen und -Tools funktionieren in gewisser Weise wie Werkzeuge, die allesamt unter dem Begriff 'KI' zusammengefasst werden. Schaut man etwas genauer hin, hinkt der Vergleich jedoch etwas.

Das liegt daran, dass der künstlichen Intelligenz etwas anzuhaften scheint, das weit über ihre reine Funktionalität hinausgeht. Im Unterschied zu analogen traditionellen Werkzeugen sind digitale Tools weitestgehend unbekannt, fremd und herausfordernd, und werden in einigen Fällen sogar als Bedrohung wahrgenommen. Für viele Arbeitnehmer ist das Thema KI längst mit der unterschwelligen Gefahr des Arbeitsplatzverlustes verbunden. Sie haben Angst, austauschbar und ersetzbar zu sein.

Worin gründet diese Angst? Zum einen darin, dass viel über KI gesprochen, aber - im Verhältnis dazu - relativ wenig über KI gewusst wird. Hier kommt es dann schnell zu Verwechselungen. Wenn beispielsweise über eine schwache KI (wie ChatGPT) gesprochen wird, und im nächsten Atemzug bereits die Rede von Superintelligenzen ist, überspringt man einige Schritte und verbindet bereits Existierendes mit nicht Existentem. Der Tenor lautet dann schnell: Alles wird automatisiert, menschliches Denken und Handeln ersetzt, der Mensch überflüssig. Klar, dass sich da bei Beschäftigten eine suptile Angst breit macht.

Zum anderen sind leicht zugängliche Tools wie ChatGPT, Midjourney oder Synthesia inzwischen in der breiten Gesellschaft angekommen und haben den KI-Diskurs noch einmal angefacht. Gut möglich, dass die beeindruckenden Fähigkeiten dieser Tools die latenten Ängste noch einmal geschürt haben.

Aber wie sieht es eigentlich gegenwärtig in der Arbeitswelt aus? Wie weit ist die Künstliche Intelligenz in den Arbeitsalltag vorgerückt? Schauen wir dazu auf eine aktuelle Studie, die auf Grundlage einer repräsentative Umfrage konkrete Zahlen liefert.

KI am Arbeitsplatz: Wie sieht es gegenwärtig aus?

Die Universität Konstanz befragte 2.019 Beschäftigten zum Thema KI am Arbeitsplatz. Die Auswertung der Studie zeigt, der Umgang mit KI im Arbeitsumfeld hängt stark von der Branche, der Bildung und der Größe des Unternehmens ab. Hier ein Überblick der Ergebnisse:

  • Laut der Umfrage verwenden 24 Prozent der Beschäftigten KI-Anwendungen.
  • Zehn Prozent der Befragten haben in ihrem Umfeld Arbeitsplatzverluste durch KI-Transformation wahrgenommen.
  • Beschäftigte mit einem höheren Bildungsstand und Arbeitnehmer aus kreativen Bereichen stehen neuen Technologien tendenziell aufgeschlossener gegenüber.
  • Die Implementierung von KI-Anwendungen in Unternehmen hängt stark von Branche und Unternehmensgröße ab, wobei größere Unternehmen häufiger auf KI setzen.

Der richtige Umgang ist alles

Aus der Studie lässt sich einmal mehr ablesen: Wie Arbeitnehmer mit KI am Arbeitsplatz umgehen und wie moderne Technologien im Arbeitsumfeld angenommen werden, hängt stark davon ab, wie Unternehmen diese Technologien einführen, d.h., wie gut ihr Change Management gestaltet ist.

Weiterhin wird deutlich: Künstliche Intelligenz ist bislang noch kein flächendeckender Bestandteil der Arbeitswelt, befindet sich aber durchaus auf dem Vormarsch. Klar erkennbar ist auch, dass mit dem Voranschreiten der KI diverse Konflikte und Polarisierungen drohen, was in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen zu erheblichen Problemen führen kann.

Diese Probleme im Arbeitsumfeld zu vermeiden, liegt in der Verantwortung der Arbeitgeber, die bei der Implementierung neuer Technologien gewissenhaft und strukturiert vorgehen sollten.

KI richtig implementieren

Wenn Beschäftigte mit den strukturellen Neuausrichtungen innerhalb eines Unternehmens unzufrieden sind, bleibt dies, insofern es keine offene, transparente Kommunikationskultur gibt, oft im Verborgenden und kommt nicht zur Sprache. Die Folgen sind unter anderem sinkende Arbeitsmoral, ineffiziente Prozesse sowie mehr Krankheitstage und Ausfälle.

Im Falle einer Strukturwandlung durch KI-Integration können hier noch weitere, praktische Probleme hinzukommen. Wenn es, durch fehlende Schulungen, Probleme in der Handhabung und Bedienung der Tools gibt, verlangsamt dies den Arbeitsprozess zunehmend und kann sogar zu Fehlern in der Produktion führen. Unternehmen, die sich von der Einführung von KI-Anwendungen Effizienzsteigerung versprachen, sehen sich dann nach kurzer Zeit schon mit dem Gegenteil konfrontiert.

Eine Frage der richtigen Implementierung!

Die richtige Integration von KI-Anwendungen beginnt bereits dort, wo der Arbeitgeber über die Anschaffung derselben nachdenkt. Der Grundsatz bei der Implementierung sollte lauten: Ängst ab-, Prozesse auf- bzw. umbauen. Wie das gelingt? Hier die wichtigsten Punkte, die unbedingt berücksichtigt werden sollten:

Das A und O: Die Kommunikation

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz verändert die vorherrschenden Arbeitsprozesse zum Teil rapide. Daher ist es nur sinnvoll, mit jenen zu sprechen, die diese Prozesse tagtäglich ausführen: Den Mitarbeitern. Unternehmen, die KI-Anwendungen in Betracht ziehen, sollten das früh kommunizieren und offen zur Debatte stellen. Diese Offenheit sollte natürlich auch während der Implementierung dauerhaft aufrecht erhalten bleiben, damit Unklarheiten und Schwierigkeiten jederzeit angesprochen werden können.

Für einen sicheren Einstieg: Weiterbildungen

Ein nächster, beinahe unverzichtbarer Punkt: Schulungen, Workshops, Weiterbildungen. KI-Prozesse sind komplex. Mitarbeitende sollten gezielt im Umgang mit den jeweiligen Anwendungen geschult werden, um Berührungsängste und Unsicherheiten abzubauen und sicher mit den neuen Technologien starten zu können.

Dort die KI, hier du: Klare Aufgabenverteilung

Es muss von Beginn an klar sein, welche Aufgaben die Künstliche Intelligenz übernimmt, und wo der Mitarbeiter seine eigenen Fähigkeiten bzw. andere Werkzeuge oder Hilfsmittel einsetzt. Eine klare Rollenverteilung verhindert Unsicherheiten und lässt erst gar keine Widerstände aufkommen.

Ängste abbauen: Arbeitsplatzsicherung

Mitarbeitende müssen von Beginn an verstehen, dass die KI ihre Arbeit nicht ersetzen, sondern lediglich unterstützen wird. Unternehmen sollten hier nicht nur verborgenden Ängste aus dem Weg räumen, sondern zugleich neue Perspektiven aufzeigen, die sich mit dem Einsatz von KI ergeben.

Nichts überstürzen: Schrittweise Einführung

Um alle Potentiale aus KI-Anwendungen herauszuholen, sollte man sich entsprechend Zeit bei der Einführung nehmen und kleine Schritte gehen. So können Mitarbeiter auch in die Tiefe der neuen Funktionen gehen, und somit im Arbeitsalltag mehr Möglichkeiten ausschöpfen.

Dabei bleiben: Wandel fördern

Einer der wichtigsten und dennoch häufig unterschätzten Punkte ist der fortwährende Wandel, der mit der Integration von KI einhergeht. KI-Tools entwickeln sich in der Regel weiter - neue Schnittstellen entstehen, neue Schritte werden möglich, noch effizientere Prozesse abbildbar. Unternehmen, die Faktoren wie Flexibilität und Dynamik außer Acht lassen, laufen Gefahr, in veralteten Prozessen zu erstarren und im Markt abgehängt zu werden. Es sollte eine Kultur der Offenheit, der Flexibilität und Innovationsbereitschaft geschaffen werden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen: Künstliche Intelligenz ist eine Herausforderung, die sowohl von Seiten der Arbeitgeber als auch von Seiten der Arbeitnehmer gestemmt werden muss. Wichtig ist es dabei, eine offene Kommunikationsbasis zu schaffen, die Ängste abbaut und ein Gefühl von Gemeinschaftlichkeit in der Bewältigung neuer Aufgaben fördert.

Der Vorteil: Moderne Technologien sind oftmals für beide Seiten - Arbeitgeber und -nehmer - Neuland, weshalb hier bereits eine gute Grundlage besteht, Tools, mögliche Prozessoptimierungen und Prozesse gemeinsam zu erkunden und auf die Beine zustellen. Neues kann gemeinschaftsstiftend sein!

Außerdem wichtig: Werkzeug bleibt Werkzeug, der Mensch im Zentrum der Umsetzung! Dieser Punkt kann gar nicht zu oft betont werden. Wer eine digitale Transformation anstrebt, darf das Thema digitale Geschicklichkeit nicht aus den Augen verlieren. Wer hier schrittweise und umsichtig vorgeht, kann nicht nur die Effizienz seines Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit steigern.

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